Wenn bei der Darmspiegelung Polypen gefunden werden, können diese in aller Regel während des Eingriffs entfernt werden (Polypektomie). Es handelt sich meist um Adenome, von Drüsengewebe des Dickdarms ausgehende Tumoren. Aus diesen - eigentlich gutartigen - Läsionen können sich innerhalb von Jahren bösartige Tumoren (Dickdarmkrebs) entwickeln. Die Vorsorgekoloskopie und Polypektomie können effektiv Darmkrebs verhindern.
Untersuchungsablauf:
Für Sie entspricht der Untersuchungsablauf und die Vorbereitung weitgehend der Darmspiegelung, so dass hier nur die Durchführung der Polypektomie beschrieben wird.
Zur Abtragung gestielter Polypen wird eine Drahtschlinge über das Endoskop eingeführt und um den Stiel gelegt. Dann wird diese zugezogen und der Polyp wird mit hochfrequentem Strom abgeschnitten. Durch die Hitze, die dabei entsteht, werden Gefäße verschlossen, so dass meist keine relevante Blutung auftritt.
Viele Polypen sind flach und damit mit der Schlinge nicht so gut zu fassen. Bei solchen Polypen ist eine Chromoendoskopie mit Indigokarmin hilfreich, um sie besser abgrenzen zu können. Dann wird mit einer Injektionsnadel, die auch durch das Endoskop eingeführt wird etwas verdünnte Adrenalinlösung in die Schleimhaut unter dem Polypen injiziert. Der Polyp hebt sich halbkugelig ab und kann mit der Schlinge gefasst und abgeschnitten werden. Durch das Adrenalin verengen sich die Gefäße des Polypen, so dass eine Blutung verhindert wird.
Kommt es dennoch zu einer Blutung, kann diese fast immer mittels Klammern, die auf die blutende Stelle gesetzt werden (Clips), gestillt werden. Der Polyp wird mit einer Zange oder der Schlinge gefasst und zusammen mit dem Endoskop herausgezogen.
Die Polypektomie ist für Sie schmerzlos, kann aber etwas länger dauern als eine diagnostische Koloskopie. Wenn mehrere Polypen vorhanden sind, sind manchmal mehrere Sitzungen notwendig. Selten findet man sehr große Polypen, bei denen nach Abtragung eine stationäre Überwachung im Krankenhaus notwendig ist.
Eine Polypektomie ist nur bei normaler Blutgerinnung möglich, dies wird vorher von uns überprüft. Sollten Sie gerinnungshemmende Medikamente einnehmen (z.B. Clopidogrel, Marcumar, ASS etc.), bitten wir Sie, uns dies mitzuteilen. Dann wird im Vorfeld geklärt, ob Sie die Medikamente absetzen müssen. Vor der Untersuchung führen wir auf jeden Fall ein ausführliches Gespräch über den Ablauf der Untersuchung und mögliche Risiken mit Ihnen.